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White Buffalo Calf Woman

Peter Engelhardt • 1. Dezember 2020


"White Buffalo Calf Woman", 2017, acrylic colors on canvas 90 x 160 cm


Weiße Büffelkalbfrau

Die Weiße Büffelkalbfrau (Ptecin´cala Ska Wakan Winan) ist bei den Lakota und anderen indigenen Völkern Nordamerikas die Überbringerin des Friedens. Des Friedens zwischen den Stämmen und zwischen den Völkern der Erde.
Der Legende nach erschien sie zuerst zwei jungen Männern aus dem Stamm der Lakota. Aber auch Angehörige anderer Stämme hatten die gleiche Vision - Hopi, Zuni, Navayo, Cheyenne, Shawnee etc. In der überbrachten Botschaft hieß es, daß ein Sommer kommen werde, da ein weißes Bisonkalb geboren und daß daraufhin der Rote Mann bald seinen Pfad verlassen werde.
Wie in der Vision beschrieben, geschah dies als ab 1890 die Indigenen Nordamerikas ihrer Freiheit, ihrer Kultur und ihrer Religion beraubt, in Reservate verwiesen wurden.
In der gleichen Weissagung hieß es aber auch, daß der Rote Mann, wenn wieder ein weißes Büffelkalb geboren werde (so geschehen ca. 100 jahre später ,1990), auf seinen Pfad zurückkehren, zu seiner eigenen Kultur zurückfinden werde und mit ihm andere Völker der Welt.
Auch wir weißen Europäer sind Nachkommen indigener Völker, die einst die Natur selbst als das Göttliche verehrten und im Gleichklang mit ihm lebten, gleich anderen Naturvölkern, welcher der Natur weise nur soviel in Dankbarkeit der Großen Mutter gegenüber entnahmen, wie diese wieder hervorbringen konnte. In dem Bewusstsein, daß Alles in einem großen Zusammenhang steht und er selbst ein Teil von diesem ist, behandelte er die Natur mit großer Umsicht, Rücksicht und Dankbarkeit.
Als jedoch organisierte, monotheistische Glaubenssysteme mit einem rach- und eifersüchtigen Gott als oberste Instanz begannen, sich über die Welt zu verbreiten, die Erde untertan zu machen, sie auszubeuten und ihre naturreligiösen Bewohner zu Leibeigenen zu nehmen, nahm die Entwicklung der Geschichte unseres Planeten und seiner Bewohner eine unheilvolle Wendung, an der die Welt heute noch leidet.
Drei immer mächtiger gewordene, monotheistische „Religionen“ bekämpfen sich gegenseitig und die letzten polytheistischen Naturvölker im Namen ihres „einzig wahren Gottes“ und verbreiten diese Glaubenskriege über den gesamten Erdball. Gemeinsames Merkmal patriarchaler Theologien sind Körperfeindlichkeit, Geringschätzung des Weiblichen und die Dämonisierung der Natur.
Durch die inzwischen sehr weit zurückliegende Entfremdung der europäischen Völker von ihrer indigenen Identität und ihrer Naturspiritualität, können wir uns in Vielem der einst auch in unseren Urahnen lebenden Weisheit, von unseren Roten Brüdern wieder inspirieren lassen. Deren Entfremdung liegt im Gegensatz zu unserer „nur“ ca. 200 Jahre zurück, während die letzten freien Völker im Norden Europas schon vor mehr als tausend Jahren von einem imperialistischen Glaubenssystem, bzw dessen Klerus in Verbündung mit weltlichen Machthabern ihrer kulturellen und mythologischen Identität beraubt wurden.
Heute wenden sich immer mehr Menschen von den organisierten Glaubenssystemen und deren Einrichtungen ab und finden zurück zu einer naturnahen Spiritualität, zu einem Bewusstsein, welches Mutter Erde als lebendiges Wesen betrachtet, von dem wir kommen, von dem wir leben und zu dem wir einst zurückgehen werden, wie unsere Ahnen und Urahnen.


"White Buffalo Calf Woman", 2017
acrylic colors on canvas 90 x 160 cm
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* * *

Here I am!
I am calling up to you
throughout the sacred desert
I am sending you my voice!
I am calling up to you
for your ancestors,
calling for your children
calling for the mothers, the fathers
calling for your brothers and your sisters.
I am calling
for the Standing People
and the Cloud People in the sky
I am calling
for Those Who Crawl, Swim or Fly
I am calling
for the Sacred Fire Spots
and the Waters of Life
I am calling
for the Father Sky and the Earth Mother

Wakatanka, Great Mistery  
listen to those that are crying
Wakatanka, Holy Mistery
listen to those that are singing
songs from the heart,
dances and prayers
all through the night

Those are the Keepers of the Vision
Those are the Guardians of the Sacred Trail

I am calling out
to Each One of You
the take out the Truth
and to Walk the Path
to turn to the trail of the Ancestors
back to the embrace of the
Holy Mother Earth.

Here I am
Offering you my Sacred Peace Pipe
Please accept my gift
and blow your Prayers
to the Four Directions:
to the South and to the West,
to the North and to the East
Blow your Prayers
to the Earth below your feet
and the Father Sky above

Learn to Talk with your Heart
and Share your Voice!

A Call for Peace
by White Buffalo Woman

(Singing Luz)

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von Peter Engelhartd 5. Dezember 2022
EOSTRE / Ostara, 2022, Acrylfarben auf Leinwand 80 x 120 cm EOSTRE / Ostara ist die germanische Göttin der Wiedergeburt - der zyklischen Wiedergeburt des Lebens im Frühling und der täglichen Wiedergeburt des Lichtes im Osten. Abwandlungen ihres Namens sind Eostre, Astarte, Ishtar, Eos. Der Wortwurzel verwandte Namen anderer, teilweise gleichbedeutender Göttinnen sind unter anderem das englische Eastre. Auch hierin steckt die Wortwurzel Osten / east. Die Göttinnen Ishtar (Göttin der Auferstehung) und Astarte wurden bei den indigenen Völkern des vorderen Orients verehrt und beinhalten ebenfalls die Wortwurzel für Osten / Neubeginn. Ostara ist in der germanischen Mythologie die Tochter von Frigg und Odin / Wotan. Von der Göttin Ostara leitet sich der germanische Monatsnamen für April - „Ostarmanoth“- ab. Das „Oster“-Ei ist das Symbol für die Kraftquelle neuen Lebens im Universum. Als die Farben der Ostara galten das Rosa, Rot und Gelb, das Goldrot des Sonnenaufganges, welcher seinerseits wiederum nichts anderes darstellt als ein Ursymbol des Neubeginns. Wie so oft überschneiden sich die Bedeutungsinhalte von Göttinnen verschiedener Regionen und Kulturen und ihre Wortwurzeln sind nicht selten miteinander verwandt. So sei hier die griechische Eos und die gleichbedeutende römische Aurora (beide Göttinnen der Morgenröte) genannt. In ihren Namen stecken die Worte für Osten (Eos) sowie für Gold (Aurum). Das Fest der Ostara fand beweglich entweder zum Frühlings-Aequinoctium am 21. März oder zum ersten Vollmond nach diesem Datum statt. Das der Ostara zugeordnete Tier ist der Hase - Symbol für die Vermehrung des Lebens. Ihr Baum ist die Eibe, woraus die Frau nach dem Glauben der Indigenen von den Göttern gemacht sei - Das Weibe aus der Eibe. Unsere indigenen europäischen Urahnen, Kelten, Germanen, Slawen, lebten in Harmonie mit der Natur und verehrten deren Wesen und deren Zyklen als göttlich. Viele ihrer Riten, Gebräuche und Jahreskreis-Feste wurden später von den Christen verboten oder - wo nicht anders möglich, in deren Sinne umfunktioniert bzw überlagert. So ist das ursprüngliche germanische Osterfest eine Feier der Wiederkehr des aufblühenden Lebens in der Natur, welches sich jedes Jahr erneuert und nicht etwa die eines angeblich auferstandenen Propheten eines patriarchal-monotheistischen Glaubenssystem.. Peter Engelhardt Die Nacht kehrte in ihr stilles Reich zurück; da erhob sich von ihrem rosigen Lager Ostara, die blühende Göttin des Morgens und des Frühlings und weckte mit ihrem Frührotschein die schlummernde Welt. (Wilhelm Wägner)

HEL

von Peter Engelhartd 1. Dezember 2020
HEL, 2020, Kohle, Kreide, Erdpigmente und Acrylfarben auf Leinwand 80 x 120 cm HEL ist die germanische Göttin der Unterwelt und des Totenreiches (Hehlheim). Sie ist es, die im Reich der Anderswelt die natürlich aus dem Leben geschiedenen Menschen mit den gütigen Armen der großen Mutter empfängt. Die ehrenvoll gefallenen Krieger hingegen werden von ihrer Walküre nach Walhalla, in die Hallen Odins geleitet. Die zwei Seiten ihrer Erscheinung - in vielen Darstellungen hat HEL eine schwarze und eine weiße Gesichtshälfte - deuten auf die Dualität der irdischen Ebene hin. So ist ihr auch als Rune die Hagall zugeordnet, welche ebenso das Ineinandergreifen zweier Gegensätze zeigt, analog dem Sechsstern oder der Blume des Lebens, um so die Ganzheit und den Kreislauf des Lebens darzustellen. Im Gylfaginning der Snorri-EDDA wird HEL als die Tochter von Loki und die Schwester der Midgardschlange und des Fenriswolfes bezeichnet. In ihrem Namen HEL klingen sowohl die Begriffe „verhehlen“ als auch Höhle (Geborgenheit im Schoß der Mutter), Halle und hell an. Ihr Reich - Hehlheim - ist für Irdische unsichtbar, also verhehlt, verborgen. Gewöhnlich ist der Mensch erst nach dem Tod imstande, hinter die Schleier der sichtbaren Welt in die Anderswelt zu blicken. Menschen, welche das Reich der HEL betreten durften, dann aber zurück ins irdische Leben geschickt wurden, berichten von hell erleuchteten Hallen, in denen sie ihren verstorbenen Verwandten und Freunden wieder begegneten. Könnte also Helheim auch nicht zugleich eine lichtvolle Halle, eine hell erleuchtete Heimat der Seele bedeuten? In der Völuspa, einem der ältesten Lieder der EDDA wird Helheim als „unkalter“ Ort (okolnir) beschrieben. Wie auch andere Göttinnen der nordischen Mythologie mit Jahreszeiten in Verbindung gebracht werden - zB Ostara mit dem Frühling und Frigg mit dem Sommer - wird HEL mit dem Winter assoziiert. Auch dieser bedeckt die Natur mit einer weißen Schneedecke, verhüllt und verschleiert das Leben darunter. Mag der Winter auch vom Stand der Sonne her die dunkle Jahreszeit sein, so sind doch manche Winternächte bei klarem Sternenhimmel durch die vom Vollmond beleuchtete Schneedecke fast taghell. In Verbindung mit der „Hölle“ der Christen wurde das Reich der Göttin HEL erst im Mittelalter durch den christlichen Klerus gebracht - der Ort wurde dämonisiert, genauso wie viele Sitten, Gebräuche und Naturrituale der indigenen Bevölkerung, um den teilweise noch tief in der Naturreligion verwurzelten Menschen, Angst vor dem Tod einzupflanzen. Diese wurde noch durch alle möglichen Schauergeschichten geschürt, um sie von der Kraft der Verbindung zur eigenen Kultur und zu ihren Ahnen zu trennen. In diesem Zug wurde zB auch Helheim (auch als Niflhel bezeichnet) vom christlichen Mönch Snorri, welcher als erster die Überlieferungen der Nordischen Mythologie in der EDDA aufzeichnete, behandelt und mit diversen Eigenschaften belegt. HELs Halle heißt dort Eljuðnir (die Feuchte), ihr Teller und Besteck „Hunger“, ihr Knecht Ganglati (der Langsame), das Bett Kör (die Krankheit) usw. All diese Verzerrungen wurden vom Klerus der EinMannGott-Religion bewusst als Werkzeug zur Machtausübung über die einfache Landbevölkerung eingesetzt, um diese durch Angst vor dem Jenseits gefügig zu machen. Diese Praktik gipfelte im 15. Jahrhundert im Verkauf von Ablassbriefen durch die römisch-katholische Kirche, mit welchem man sich selbst oder Familienmitglieder vom Höllenfeuer freikaufen konnte, was beträchtliche Summen in die Kassen der Kirche spülte. Angesichts der Verehrung aller Erscheinungen und Kreisläufe der Natur unserer indigenen Vorfahren, ist es kaum vorstellbar, dass sie den Tod oder die Unterwelt als das Schreckliche wahrnahmen, das später von fremden, monotheistischen Religionen daraus gemacht wurde. In vielen Aspekten kommt HEL auch der Göttin HOLLA (auch HOLLE, HOLDA, HULDR, PERCHT) sehr nahe, in deren Reich man durch Gewässer oder Moore gelangen kann. Seen und Moore galten - vielleicht auch aus diesem Grund - den Germanen und Kelten als heilige Orte. Im bekannten Märchen von FRAU HOLLE betritt die Goldmarie durch einen Brunnen das Reich dieser Göttin und wird nach einer Läuterungszeit von ihr wieder in die irdische Welt entlassen, was Tod, Läuterung der Seele und Wiedergeburt symbolisiert. Unsere indigenen Urahnen gaben sich mit Verehrung und Vertrauen in die Hände der großen Mutter Natur, ihrer weißen Göttin mit den vielen Namen. Peter Engelhardt
von Peter Engelhardt 20. Oktober 2020
"Nerthus", 2020 Kohle, Kreide, Erdpigmente u. Acrylfarben auf Leinwand 80 x 120 cm Nerthus ist wohl eine der ältesten Göttinnen der europäischen Indigenen und geht weit in eine Zeit vor der Zeit zurück - in der die Erde noch als die große Mutter verehrt wurde, welche Quelle alles Seienden verehrt wurde. Sie verkörpert den URgrund, auf welchem erst Leben geschehen kann. Sie ist der Knochen der Erde, welcher diese verletzliche dünne Schale trägt, auf der sich die Erscheinungen in all ihren Farben erst entwickeln können. Sie lässt die Edelsteine in unvorstellbar langer Zeit wachsen und lässt das glühende Blut der Erde fließen. Sie ist das Innerste der Welt - Nerthus nährt uns - Großmutter Erde. Die Vanen-Göttin, die von vielen Germanenstämmen auch nach Einzug der Asengötter in die nordeuropäische Kultur als Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin verehrt wurde, trug dementsprechend viele Namen - Njordis, Hertha, Herthum, Neherthum, Verthum.
Ähnlich dem Götter-Geschwister/Ehepaar Freya/Freyr mag (später?) als ihre männliche Ergänzung der Vanen-Meeresgott Nijördr in die Mythologie aufgenommen worden sein.

Der Herthasee auf der Ostsee-Insel Rügen, um den sich manche Sagen ranken, könnte ein Heiligtum dieser uralten Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin gewesen sein.
Während der Zeit ihrer Ausfahrten, in welchen sie das umliegende Land und die Felder mit Fruchtbarkeit segnete, herrschte ein festlicher Friede - keine Kriegswaffe durfte angerührt werden in dieser Zeit. Ihr Wagen, der von heiligen Kühen gezogen und von einem Priester geführt wurde, soll dort nach ihren Ausfahrten im See gewaschen worden sein. Seen und andere Gewässer galten bei den Germanen überhaupt als heilige Stätten und gleichsam als Eingang zu einer geheimnisvollen, jenseitigen Welt. So wohnt auch „Frau Holle“ im gleichnamigen, von den Gebrüdern Grimm überlieferten Märchen, in einem Land unterhalb der Ebene der Menschen, in welchem saftige Weiden und Apfelbäume in zeitlosem goldenen Licht gedeihen und dessen Eingang durch einen tiefen Brunnen gefunden wird. Wasser ist, wie auch Erde, ein weibliches Element - Symbol der Gemütsseele und des Unterbewusstseins. Wie bei vielen anderen Göttinnen, welche je nach Region und Stammeskultur ähnliche oder unterschiedliche Namen tragen, überschneiden sich auch bei Holle, Nerthus und Hel Bedeutung und Symbolik zu einem gewissen Teil. Ihnen gemeinsam ist das Element des Jenseiten und Transformativen, der Zyklus der Fruchtbarkeit und das Vergehen und Wiederkehren der Natur wie der menschlichen Seele. Peter Engelhardt
Cernunnos
von Peter Engelhardt 29. September 2020
Cernunnos 1 und 2 Cernunnos ist Vielen bekannt als "Hirschgott", der "Grüne Mann" oder der Gott des Waldes der Kelten - Darstellungen zB auf dem Silberkessel von Gundestrup, der einen im Lotussitz verweilende Gestalt (Gott, Mensch oder Schamane?) mit Hirschgeweih, umgeben von Tieren zeigt. Sein vermutlich latinisierter Name bedeutet soviel wie “der Gehörnte”. Zu dieser Ikonografie finden sich Entsprechungen in Pashupati (Herr der Tiere) der frühen Kultur der Draviden, welche nach Ende der Eiszeit (9000 Jahre v.u.Z) in Südindien aufkam und aus dessen Kultur der schamanische Shivaismus hervorkam. Der wilde Shiva "Shiva Rudra" teilt sich auch einige Wesenszüge mit dem germanischen Gott Odin / Wotan / Wodan. Im advaitisch-tantrischen Shivaismus Kashmirs wird der menschliche Körper als Zugang zu geistigen Erkenntnis-Räumen verehrt und nicht etwa wie in körperfeindlichen, alles Natürliche dämonisierenden patriarchalen Theologien als sündiges, zu überwindendes Übel betrachtet. Die Verehrung der Natur und Mutter Erde als göttlich-weibliche Quelle allen Seins findet sich bei allen indigenen Völkern der Welt, so auch bei den Indigenen Europas. Weite Teile davon auch bei den Kelten und Germanen, welches sich im hohen Ansehen der Frau als Heilerin, Priesterin, Seherin aber auch als Kriegerin und Fürstin zeigt. An vielen Stellen Europas fanden sich in der Frühgeschichte bereits Darstellungen des von Tieren umgebenen Geweihgottes zB in Höhlen-Malereien, die Jagdszenen darstellen und später als Relief auf Gefäßen (Kessel von Gundestrup). In vorgeschichtlicher Zeit gingen der Jagd schamanische Rituale voraus, in welchen sich die Jäger mit den Seelen der Tiere verbanden, um einerseits bei der Jagd erfolgreich zu sein und andererseits um dem Geist des Tieres in Dankbarkeit zu huldigen. Solch magische Verbindungen zu Naturwesen und Tiergeistern vollzog sich zB über Bemalung der Körper der Jäger und Malereien auf Felswänden. Die indigenen Jagdbeuter hatten für das Genährt-Sein aus Mutter Natur ein natürliches Bewusstsein religiöser Dankbarkeit - gejagt wurde, um das Überleben des Stammes zu sichern, wobei sämtliche Bestandteile des erlegten Tieres Verwendung fanden. Auch ist die Ähnlichkeit des „Wilden Mannes“ oder „Grünen Mannes“ als Symbol des Waldgottes und Hüter der Natur und des Tierreiches zu einigen Darstellungen des Shiva Rudra in der hinduistischen Kultur des Industales offensichtlich. Kelten, Germanen und alle anderen Indigenen betrachteten die Natur mit all ihren Wesen als heilig. Sie verehrten ihre Götter als Personifizierungen wirkender Naturkräfte in heiligen Hainen, unter alten Eichen- und Lindenbäumen und an besonderen Kraftplätzen wie Quellen, Seen oder Höhlen. Solche Orte der Verehrung von Naturgöttern wurden später vom christlichen Klerus zerstört oder mit christlichen Bauwerken oder Deutungen überlagert. Die Religion der Indigenen auszumerzen, um damit ihre innere Verbindung zu ihrer Kultur und ihren Ahnen zu brechen, war eine Methode der monotheistischen Machthaber, aus ursprünglich freien Indigenen ein Volk von Leibeigenen zu machen, welche das Feudalwesen aus christlichen und weltlichen Alleinherrschern mit den Erträgen ihrer Arbeit zu finanzieren hatten. Die Geschichten um die sagenhafte Gestalt Robin Hood (ein Symbol des Grünen Mannes, der in Harmonie mit der Natur und ihren Wesen im Wald lebt) beleuchten diesen Zusammenhang auf anschauliche Weise. Im Zug der Zwangskonvertierung zum neuen Glauben an den fremden Wüstengott, sollte aus dessen Buch über die folgenden Jahrhunderte der Satz "Macht Euch die Erde untertan“ über die mehr und mehr entwurzelten Menschen tönen. Auch die christliche Erfindung des Teufels wurde bewusst manipulativ mit Merkmalen wie Hörnern und Hufen ausgestattet, um den mythischen Naturwesen der Ureinwohner einen dämonischen Anstrich zu geben und diese von ihrer Naturverehrung abzubringen. Der verheerende Plan, das lebensfremde und inhumane Glaubenssystem um einen monotheistischen Gott auf das irdische Leben anzuwenden, an dessen Spitze nur noch ein Mann steht, dem Alles untertan zu sein hat und an welchem Erde und Menschen heute noch leiden, ist in die Tat umgesetzt worden. In Zeiten einer immer offensichtlicher werdenden Zerstörung der Erde durch gewissenlose und ausbeuterische Machenschaften seelisch entwurzelter Egomanen, kann Cernunnos als ein heilsames Symbol für den in die Natur eingebundenen und sie verehrenden Menschen gesehen werden. Peter Engelhardt
von Peter Engelhartd 25. August 2020
SUNDITO Kohle, Rötel, Kreide u. Acrylfarben auf Leinwand 80 x 120 cm Das Bild SUNDITO (germ. Heilung) von Peter Engelhardt spricht von einer Zeit, in welcher der Mensch noch in Harmonie mit der Natur lebte. Bei unseren indigenen Urahnen - den Kelten, Germanen, Slawen wurde die Natur, Mutter Erde, in all ihren Erscheinungen verehrt. Das menschliche Leben verlief dicht an den Gegebenheiten der Natur und ihren Zyklen. Geburt, Reifen, Vergehen, Wandlung/Tod waren gleichwertig in den Kreislauf der Erscheinungsformen der ErdGöttin integriert. Da die Indigenen - anders als die heutige materialistische Naturwissenschaft - noch Einblick in die unsichtbareren ätherischen und spirituellen Ebenen des Lebens, der Elementarwesen und Naturgeister hatten, und das menschliche Ich noch untergeordnete Bedeutung hatte, gab es auch ein Schauen der jenseitigen Welt. In diese gingen die Menschen nach Ablegen des irdischen Körpers ein, um dort verbunden mit den Ahnen weiter zu leben. Priesterinnen, Schamaninnen, weise Frauen, Seherinnen (Völva oder Veelweet), welche aus der Akashachronik lesen konnten, hatten die Fähigkeit, heilsuchende Menschen durch die Kräfte der Pflanzen, durch Rituale und Weissagungen wieder mit ihren Körperkräften, den verlorenen Seelenanteilen und den Ahnen in Verbindung zu bringen. Sie waren bei Kelten und Germanen hoch geschätzt. Ihr Rat und ihre Sehergabe wurde sogar von den späteren Invasoren, den Römern, gesucht und teilweise politisch ausgenutzt. Der Zusammenhang des Menschen mit der ätherischen Ebene, den Natur-/Elementarwesen, welcher Einfluß auf sein Aussehen, seine Sprache und seine Kultur prägen - ist ein Thema, welches die Naturwissenschaft bis heute nicht ergründen konnte und auch mit den ihr zur Verfügung stehenden Methoden niemals ergründen wird. Um hier tieferen Einblick zu erlangen, ist eine Wendung nach Innen und ein Kontakt auf Seelenebene zur umgebenden Natur nötig. In der modernen Zivilisation leider verlernte Fähigkeiten braucht es, um Dinge und Wesen wieder wahrnehmen zu können, die viele von uns als Kind noch sehr wohl schauen konnten. Draußen im Wald oder auf erdigem Boden fällt es leichter, zumindest zu erahnen, was diese Fähigkeiten früher ermöglichten, als in einer urbanen Umgebung mit ihren immer dichter werdenden Funknetzen und ihrem Lärm um unzählige Konsumartikel, die eine sinnentleerte Zivilisation zu brauchen glaubt. Wer schon einmal längere Zeit nur mit sich selbst in noch heiler Natur verbracht hat, weiß wie sich die Wahrnehmung des umgebenden Raumes und die Empfindsamkeit in feinstofflichen Bereichen nach einiger Zeit sensibilisiert, wie die Sprache der Pflanzen, Tiere und Naturwesen anfängt wahrnehmbar zu werden und wie dadurch Heilung geschieht. Die Schamanen, Druiden und Heiler der Urvölker Europas gewannen nicht selten durch langen Rückzug in die Einsamkeit der Natur und durch das Sein mit den Elementarwesen tiefe Einsichten in die Wirkkräfte und das Heilungspotential der Elemente, Pflanzen und Pilze. Durch diese besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse erschienen diese Menschen der einfachen Landbevölkerung wohl als Magier und/oder Gesandte der Götter und wurden entsprechend verehrt. Ihre Erkenntnisse und Visionen aus unsichtbaren Ebenen teilten sie mit ihren Familien und Stämmen und halfen den Menschen dabei, durch besondere Rituale in den Kontakt mit den lebensfördernden Energien der „Götter“ (personifizierte Wirkkräfte der Natur) zu gelangen. Auch halfen die Völvas (Seherinnen der Germanen) dabei, untereinander zerstrittene germanische Stämme, Bündnissen gegen die einfallenden römischen Legionen zu schließen, welche diesen dadurch einige Jahrhunderte trotzen konnten. Zur Zeit der Christianisierung, welche meist unter Zwang und nicht selten mit brutalsten Methoden vom politischen Christentum im Bund mit weltlichen Machthabern durchgeführt wurde, waren diese heilkundigen Männer und Frauen als die bevorzugten Opfer dem Scheiterhaufen geweiht. Das alte Wissen um die Heilkraft der Natur wurde versucht zu vernichten und das Volk von den Wurzeln seiner Kultur, seines Glaubens an die Naturgottheiten und somit von seiner eigenen Kraft und seinem Selbstbewusstsein als freie Indigene getrennt. Krankheiten wurden von den christlichen Klerikern als von Gott gegeben dogmatisiert und durften nicht gelindert oder geheilt werden, da dies als Eingriff in den göttlichen Willen betrachtet wurde. Erst in der Epoche der Aufklärung, als die Kirche ihre Machtposition im Staat zu großen Teilen aufgeben musste, begann man wieder, sich der Natur und ihrer heilenden Kräfte zuzuwenden. Verlorenes oder durch die Kirche unter Verschluß gehaltenes Wissen der Urahnen wurde neu entdeckt und publiziert - Wissen, Fähigkeiten und Erkenntnisse, welche gerade heute den Menschen dabei helfen können, sich empathisch mit der Natur zu verbinden, um die Erde als lebendiges, beseeltes Wesen wieder zu erkennen, anstatt als ein nach Belieben ausbeutbares Rohstofflager, müssen heute wieder ins kollektive Bewusstsein gelangen. Eine bewusste Hinwendung zur Natur, eine neue Wertschätzung der Erde und des Bodens, welcher uns mit Nahrung versorgt, indem wir nach Möglichkeit einen Teil unserer Nahrung wieder selbst anbauen und kultivieren, anstatt EU-genormtes, genmodifiziertes "Plastik"-Gemüse im Supermarkt zu kaufen, könnte zu einer neuen sozio-kulturellen Bewegung werden. Wer keinen eigenen Garten hat, kann die regionalen Bio-Landwirtschaft durch bewussten Einkauf unterstützen. Der Glaubenssatz, dass wir vom Geld leben, darf endlich aufgelöst werden. Nicht vom Geld leben wir, sondern von der Nahrung, die uns die Erde gibt. Rückverbindung mit der Natur, aus der wir kommen, die uns nährt und zu der jeder von uns wieder zurück gehen wird; Rückverbindung mit den Wesen, welche die Natur auf ätherischen und astralen Ebenen weben; Rückverbindung und Verehrung unserer Ahnen und Urahnen, welche durch ihr Leben unser Sein und Wirken möglich begründet haben und die hinter uns stehen. Dankbarkeit. Peter Engelhardt
von Peter Engelhartd 25. August 2020
"Skadi" Acrylfarben auf Leinwand 80 x 120 cm SKADI ist die germanische Göttin der Jagd und des Winters, nach der angeblich Skandinavien benannt wurde. Der Mythologie nach ist sie die Gattin des Gottes Njörðr. Während dieser aber als Gott des Meeres nur in seiner Heimstatt, dem Ort Nóatún am Meer glücklich ist, bevorzugt es SKADI in Thrymheimr zu weilen und in den Bergen zu jagen. Sie vereinbaren deswegen abwechselnd jeweils 9 Tage hier wie dort zu verbringen. Dennoch sollen die Götter Freyr und Freyja aus dieser Verbindung entsprungen sein. Nach ihrer Verbindung mit Njörðr soll SKADI der Sage nach noch Söhne mit dem Göttervater ODIN gezeugt haben. In älteren Überlieferungen soll sie auch mit dem Gott LOKI in einer Beziehung gestanden haben. Ihr Haupt-Attribut in der klassischen Mythologie ist der Jagdbogen, womit sich Ähnlichkeiten zur Göttin Artemis der Griechen bzw zur Göttin Diana der Römer ergeben. Auch an der Stellung der Göttin SKADI wird deutlich, welche Wertschätzung und Achtung und somit Freiheiten die Frau in der germanischen Kultur genoss bzw inne hatte. Sie entschied frei, mit welchem Mann sie die Ehe einging und wurde nicht zwangsverheiratet, um patriarchale Blutlinien und Machtansprüche zu sichern oder auszuweiten, wie dies später bei den (oft zwangs-)christianisierten Stämmen praktiziert wurde. In vorchristlicher Zeit war bei den indigenen Kelten und Germanen das Leben nach der matrilokalen Lebensform gestaltet - die Wohnstatt der Mutter blieb auch diejenige der Töchter und Enkelinnen. Privatbesitz und das Erzielen von Kapital aus diesem und entsprechende Verheiratungen zwecks Erweiterung des persönlichen Kapitals war den Germanen wie auch anderen indigenen lebenden Völkern unbekannt. Was die Natur dem Menschen gewährt, konnte nicht im Besitz eines Einzelnen sein - die Familie, der Stamm, die Gemeinschaft war höchste Priorität - alles wurde zu ihrem Wohl und Bestand eingerichtet. Dies änderte sich erst später über die Verbreitung der Religion des neuen EinMannGottes (als das Christentum bereits Staatsreligion der Römer war), dessen Klerus Feudalherren einsetzte, um „Gottes Land“ zu „verwalten“ und in Beschlag zu nehmen. Dies machte die indigenen, naturgläubigen Stämme, welche seit tausenden Jahren in Harmonie mit ihren Landgöttern und Naturwesen lebten, faktisch zu Sklaven einer neu aufoktroierten, kapitalistischen Gesellschaftstruktur. Die Landbevölkerung musste Schutzgelder in Form von „Steuern“ an die Feudalherren und Klöster abführen - nicht selten wurde ihr soviel abgenommen, dass ihr selbst nicht genug zum Leben blieb. Die Legende von Robin Hood, welcher als Symbol des sich innerhalb der Natur (des Waldes) autark lebenden Menschen gesehen werden kann, schildert anschaulich diese Zustände in einem totlitären Machtsystem, in welchen die Klöster und Landherren im Überfluß lebten, während die Landbevölkerung darbte. Man assoziiert unweigerlich erste mafiose Strukturen. Das Jagen in den Wäldern war nur dem „Besitzer“, dem Herrscher und seinem Gefolge erlaubt. Dem entrechteten Indigenen drohten empfindliche Strafen bis hin zur Todesstrafe, wenn er dessen Gesetzen keine Folge leistete und einfach von dem nahm, was die Natur allen Wesen gewährt. Durch die Christianisierung und die Übernahme der hierarchischen Strukturen dieses Glaubenssystems mit einem Herrscher an der Spitze des Dreiecks in die weltliche Politik, nahm eine verheerende Privatisierung der Erde zugunsten einiger Weniger ihren Anfang, die bis heute besteht und die erst überwunden werden kann, wenn das Bewusstsein über die Große Mutter, welche alle Wesen hervorbringt und ernährt, wieder in den Menschen auflebt und die Verehrung und Pflege der Erde oberste Priorität erlangt. Peter Engelhardt Unter anderem inspirierten mich zu meinen Bildern - Göttinnen, Naturwesen, indigene Kultur der Germanen und Kelten - die Bücher von Alexander A. Gronau, Bibliothek Nemeton, und das Buch „Die verlorene Göttin“ von Birgit Weidmann.
von Peter Engelhardt 25. August 2020
"Die Nornen II" Kohle, Rötel, Kreide u. Acrylfarben auf Leinwand 115 x 155 cm Die Nornen sind in der germanischen Mythologie die drei Göttinnen, welche den Lebensfaden der Menschen spinnen. Das Wyrd (althochdts. 'wurt', altnord. 'urðr') ist das große Gewebe, welches die Welt (als deren Teil der einzelne Mensch gesehen wurde) im Innersten zusammenhält - heute können sich wohl mehr Menschen unter dem Begriff "Matrix" etwas vergleichbares vorstellen. In ihrer Dreiheit entsprechen diese Göttinnen der Symbolik von Geburt - Reife - Tod oder Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft. URD, VERDANDI und SKULD sind ihre Namen und jeder ist eine der drei Grundfarben des Lebens zugeordnet - Weiß, Rot und Schwarz.
 Diese drei Farben repräsentieren den Schicksalsfaden, den die Nornen für die Menschen spinnen, gleichbedeutend mit dem Ineinandergreifen, dem ständigen Verbunden-sein von Gestern, Heute und Morgen oder Körper, Seele und Geist.
 Vielleicht liebten die indigenen Heiden deswegen Flechtmuster als Verzierung auf Gebrauchs- und Kunstgegenständen - weil sie durch diese an die Verbundenheit allen Seins erinnert wurden. Sowohl Frauen als auch Männer trugen das Haar lang. Frauen flochten es zudem meist zu kunstvollen Zöpfen. Bei vielen archäologischen Grabungen fanden sich unter Waffen, Schmuckstücken und persönlichen Gegenständen auch Haarkämme, was beweist, dass die sogenannten „Barbaren“ großen Wert auf Körperpflege und ihr Aussehen legten. „Ferner erzählt man, dass die Nornen, die am Urdabrunnen hausen, täglich Wasser aus dem Brunnen schöpfen und dazu den Schlamm, der um die Quelle herum liegt, und dies über die Esche ausgießen, damit ihre Zweige nicht verdorren oder verfaulen. Dies Wasser ist so heilig, dass alle Dinge, die in jene Quelle geraten, so weiß werden wie die Haut, die man Skjall nennt und die innen an der Eierschale sitzt.“ (Gylfagynning Kap. 16.) „Eine Esche weiß ich, heißt Yggdrasil, Den hohen Baum netzt weißer Nebel; Davon kommt der Tau, der in die Täler fällt. Immergrün steht er über Urds Brunnen. Davon kommen Frauen, vielwissende, Drei aus dem See dort unterm Wipfel. Urd heißt die eine, die andre Verdandi: Sie schnitten Stäbe; Skuld hieß die dritte. Sie legten Lose, das Leben bestimmten sie Den Geschlechtern der Menschen, das Schicksal verkündend.“
 (Die Weissagung der Seherin, Völuspá, Vers 19,20) Peter Engelhardt
von Peter Engelhartd 23. Juli 2020
ALBRUNA (Die Seherin) Bei den indigenen Völkern Europas waren die Frauen dem Mann gleichgestellt. Worauf schon die Tatsache hindeutet, dass in der polytheistischen Naturreligion der Kelten, Germanen, Slawen und Balten unzählige weibliche Götter-, Elfen-, Feen- und Naturwesen die Welt unserer Urahnen bevölkerten. Der römische Schriftsteller Tacitus schrieb in seinem Buch über die Germanen: „…Sie glauben sogar, dass Frauen etwas Heiliges und Seherisches innewohnt, und deshalb weisen sie weder ihre Ratschläge ab, noch lassen sie ihre Weissagungen unbeachtet. …“ Völva ist die altnordische Bezeichnung für eine Seherin; die eigentliche Wortbedeutung ist „Stabträgerin“. Die Edda, die älteste Aufzeichnung von Versen, Gedichten und Liedern germanischer Mythologie und Religion beginnt mit der Völuspá, der Weissagung der Seherin: „Gehör erbitt ich aller heil’gen Geschlechter, höherer und mindrer Söhne Heimdalls; du willst, dass ich, Walvater, wohl erzähle älteste Kunde der Wesen, der ich mich erinnre.“ Albruna war eine berühmte germanische Seherin. Tacitus schreibt über sie: „Wir haben es unter dem seligen Vespasian erlebt, dass Veleda bei Vielen lange göttlichen Platz einnahm; aber auch schon lange vorher wurden Albruna und einige andere verehrt, aber nicht durch Kriecherei oder als ob sie sie etwa erst zu Göttinnen machten.“ Albruna war auch der Name einer Göttin der Morgenröte. Die Morgenröte wiederum ist Symbol des aufkommenden Lichtes, welches die Dinge erst sichtbar macht. So ist auch hier der Zusammenhang zwischen dem Sehen und dem Weissagen (lat. albus - weiß, germ. Runa - Wissen, Weisheit) wiederholt gespiegelt. Albruna verkörpert das Wissen und die Weisheit (die mit der Weisheit der Alben/Elben Versehene). Bekannt durch die Überlieferungen römischer Schriftsteller ist weiterhin, dass die Germanen keine Beschlüssen entgegen den Ratschlägen ihrer weisen Frauen fassten. Nach der Ausbreitung des Christentums in Europa wurden diese weisen Frauen, welche mit der Gabe des „zweiten Gesichtes“ ausgestattet waren, genau wie die heilkundigen Frauen und Priesterinnen der Germanen als „Hexen“ verfolgt und mit ihnen auch das Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen und des natürlichen Lebens nahezu ausgerottet. Peter Engelhardt Dank an Birgit Weidmann für die Inspirationen durch ihr Buch „Die verlorene Göttin“
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